Sa Dec - charmantes koloniales Städtchen

Sa Dec ist ein kleiner, verträumter Ort in der Dong Thap Provinz, welcher Originalschauplatz des autobiographischen Romans „Der Liebhaber“ von Marguerite Duras ist. Noch ist dieses romantische, reizvolle Städtchen nicht vom Tourismus entdeckt und eine wahre Perle im Mekong-Delta.

Es gibt einen sehr geschäftigen, authentischen Markt am Fluss und viel Architektur aus der Kolonialzeit, z. B. den alten Markt, sowie zahlreiche alte Villen und Kaufmannshäuser. Eines dieser Häuser gehörte dem Hauptdarsteller in Marguerite Duras’ Roman und wurde sehr stilvoll und traditionell renoviert. Die Uferstraße Nguyen Hue lädt mit ihren Kaffeehäusern, Marktständen und der alten französischen Kirche im Hintergrund zum Spaziergang ein.

Des Weiteren befindet sich im Zentrum von Sa Dec die Kien An Chung Pagode, welche eine bewegte Geschichte hinter sich hat (sie hat bereits als Gefängnis gedient) und heute wieder in Familienbesitz ist. Man kann sie aber dennoch auf Anfrage besichtigen. Die Phuoc Huong Tu Pagode ist chinesisch beeinflusst und diente einst als Gemeindehaus.

Blumenreiches Sa Dec

Berühmt ist Sa Dec auch für seine Blumengärten. Schon zur Kolonialzeit wurde Sa Dec als „Garten Cochinchinas“ bezeichnet. Besonders vor dem Tet-Fest kommen viele Vietnamesen aus Saigon hierher, um einzukaufen.

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Marguerite Duras’ „Der Liebhaber“ - Roman und Film

Die Schriftstellerin Marguerite Duras wuchs in der kolonialen Stadt Sa Dec auf. Ihre Mutter arbeitete dort als Lehrerin. 1984 veröffentlichte sie den angeblich autobiographischen Roman L’Amant, auf Deutsch „Der Liebhaber“, welches ihre Affäre mit einem Chinesen beschreibt. Das Buch wurde im selben Jahr mit dem Prix Goncourt, dem bekanntesten französischen Literaturpreis, ausgezeichnet. 1991 wurde das Buch von Jean-Jaques Annaut erfolgreich verfilmt. Der Film war einer der ersten westlichen Aufnahmen in Vietnam nach dem Vietnamkrieg. Viele der Szenen wurden in Sa Dec selbst gedreht, wo bis heute noch viele der ursprünglichen Schauplätze von Marguerite Duras Leben existieren. Besonders gut erhalten ist das Familienhaus ihres chinesischen Liebhabers Huynh Thuy Le (bis vor einigen Jahren war es eine Polizeistation, heute ein Museum), sein Grab und eine Pagode mit Bildern von ihm, die Schule in der ihre Mutter Lehrerin war sowie das Haus welches das Familienhaus von Margarite Duras im Film war.

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